Mittwoch, 27. April 2011

Gier und Grössenwahn des Dr. gen. Thilo Sarrazin

Ein besonders erfolgreiches Exemplar von Menschenhassern treibt sich schon seit geraumer Zeit in Deutschland herum. Während viele seiner Art nichts weiter als ihren kleinbürgerlichen Beruf oder ihre unbedeutende Existenz haben, sieht die Sache bei ihm schon anders aus - er war Dank seines SPD-Parteibuches immer gut versorgt. Und heute macht er seinen Menschenhass zu Geld.

Schon als Thilo Sarrazin “nur” Finanzsenator über dem Regierenden (SPD-)Bürgermeister Klaus Wowereit war, erinnerten seine bauernschlauen Sprüche an jemanden, der sich selbst auf einer hohen Ebene wünschte und auf die meisten Menschen herabsah - während er (im wahrsten Sinne des Wortes) nach weiter oben schielte.
Thilo S.: Mein Wille geschehe!
Seine Handbuch-Empfehlungen für Hartz IV-Bezieher lasen sich bereits wie ein dreistes Plagiat von Jean-Jacques Rousseau, der 1782 den Satz “S’ils n’ont plus de pain, qu’ils mangent de la brioche.” (Wenn sie kein Brot mehr haben, sollen sie doch Kuchen essen.) prägte, der irrtümlicherweise immer gerne Königin Marie Antoinette zugeschrieben wird, und den sie angeblich geantwortet hätte, als ihr berichtet wurde, die Armen in der Bevölkerung hätten kein Brot zu essen. Sarrazin als feister und arroganter Adliger, der denen verächtliche Ratschläge verpasst, die seinen Dienstwagen morgens auf dem Weg von der herrschaftlichen Residenz ins herrschaftliche Büro eben diesen mit ihren Fahrrädern behindern.

Dr. gen. Sarrazin ist sicherlich kein Rousseau und auch keine Königin, hat aber eindeutig das Verächter-Gen eines Hjalmar Schacht, des ehemaligen Reichsbankpräsidenten und Reichswirtschaftsministers unter dem Österreicher Adolf Hitler - wenn auch nicht dessen hohen IQ, denn dazu reichten die arischen Gene seiner Eltern offenbar nicht aus. Gleichwohl besitzt Thilo Sarrazin eine Bauernschläue, die so manchen Bauern vor Neid erblassen liesse. Schliesslich hat er - wenn auch mit Hilfe von professionellen Verlegern - seine gezielt ausgewählten Hetzereien in ein beträchtliches Vermögen umgewandelt, also quasi sein Hobby zu Geld gemacht.

Er wusste: Es muss doch einfach noch mehr Deutsche wie ihn geben, Hass zerfressen und missgünstig, mordlüstern und neidisch auf die scheinbar faulenzenden und lachenden Muslime und “Neger” in Deutschland, die ohne einer produktiven Arbeit nachzugehen, allein von seinen Steuern leben und ihn auf der Strasse auslachen, während sich seine Dienstlimousine viel zu langsam fahrend an ihnen vorbeizwängen musste.

Und Recht hatte er! Unter den mittlerweile nur noch 65.8 Millionen “reinen” Deutschen, die sich 2009 schon 16 Millionen Menschen mit dem berühmten “Migrationshintergrund” gegenübersahen, finden sich bereits über 650.000 weitere Menschenhasser, die ihm mehr Geld hinterherwarfen als 5 Wochen lang in die Lottoannahmestellen. Dies sind zwar nur knapp 1% der “reinen” Arier in Deutschland, aber dafür die mit Abstand intelligentesten, denn schliesslich zeichnet sich die Intelligenz durch Faulheit aus: Lieber zahlt man 22,99 Euro, statt sich auf der Webseiten der diversen Statistiker seine eigene Statistik nach Wunsch zusammen zu stellen und dabei Fehler zu machen, die ein Sarrazin getrost ignorieren kann, weil sich niemand die Mühe macht, seine eigenen zu suchen. Und falls doch, kann er immer noch sagen, dass Menschen eben manchmal kleine Fehler machen. Selbst er, der reine Arier vom Stamme Nimm.

Auch wenn sich Sarrazin ohne Zweifel gerne mit dem ehemaligen Reichsbankpräsidenten vergleichen würde, einen IQ von 143 Punkten erreicht er sicherlich niemals. Dafür hat er allerdings das Gier- und Grössenwahn-Gen des Hjalmar Schacht, das auch mit dessen Heldenwahn-Gen gekoppelt ist: Während der alte Hjalmar in seinen widerwärtigen Memoiren sich damit brüstete, er habe “Juden gerettet” (die er in Wirklichkeit widerwärtig skrupel- und schamlos ausbeutete), suhlt sich Thilo in der Heldenrolle des Siegfried, der den muslimischen Drachen herausfordert, um das deutsche Volk und seinen überlegenen Gen-Pool vor den Moslemhorden zu retten.

Sarrazins Grössenwahn beschreibt niemand besser als er selbst: In einem bedauerlicherweise wenig beachteten Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 25. Dezember 2010 beschreibt er eindrucksvoll, wie er allein eine “Staatskrise” hätte auslösen können - und nur seiner Vernunft und seinem Entgegenkommen sei es zu verdanken gewesen, dass dies dem deutschen Volke erspart blieb.

Dienstag, 26. April 2011

Sarrazin, der deutsche Held

Man stelle sich vor, der Comic wäre von den Deutschen erfunden worden. Superman nicht etwa vom Planeten Krypton, sondern aus Deutschland. Wie hätte Superman wohl ausgesehen?

Klare Antwort: Wie Thilo Sarrazin.
Jedenfalls wenn es nach ihm gegangen wäre. Oder nach seinen vielen tausend Fans.
Die Brille, der Schnurbart - da hätte es keines albernen Kostüms wie Superman bedurft. Gerade am Oster-Wochenende hat er erneut bewiesen, zu welch glanzvollen Heldentaten er fähig ist - er hat uneigennützig die SPD gerettet. Indem er sich zu den Grundsätzen (?) der Partei bekannte, die, wenn sie eigentlich auch niemand mehr so richtig kennt, von großer Bedeutung für den Zusammenhalt der Sozialdemokratie sind.
Das Rampenlicht hat Thilo Sarrazin gern.
Etwa 3 Monate war es still geworden um den Superhelden, der auch schon im vergangenen Jahr Deutschland nach eigenen Aussagen vor einer Staatskrise bewahrt hatte, wie er in einem Artikel der konservativen Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausführlich ausführte.

Seine Erklärung, die er vor dem Standgericht der SPD abgeben musste, um nicht als hetzerischer Rassist zu gelten und weiterhin Mitglied dieser einst so stolzen politischen Partei zu bleiben, kann in der taz nachgelesen werden.

Nun ja, meiner Ansicht nach hätte sich ein Parteirauswurf durch rein gar nichts rechtfertigen lassen. Schliesslich gibt es kaum eine chauvinistischere Partei, in der soviel Missgunst, Sozialneid und Fremdenfeindlichkeit herrschen als der SPD. Ausser vielleicht noch die NPD.